Kleiner Hinweis der “Redaktion”: Frachtwerk sieht sich selbst nicht als Firma/Unternehmen. Mehr als eine lebende Organisation deshalb wird im weiteren Verlauf nur noch von der “Organisation” gesprochen.
Was ist eine Workation überhaupt?
Workation ist die Kombination von Arbeit und Freizeit an einem anderen Ort als sein eigenes Zuhause. Sie bietet die Möglichkeit, produktiv zu arbeiten, ohne auf die Vorzüge eines Urlaubs zu verzichten. Es handelt sich jedoch nicht um einen Ersatz für einen regulären Urlaub, sondern eher um eine Möglichkeit, dem gewohnten Arbeitsalltag zu entfliehen. Im Grunde die Verwirklichung des Spruches: “Es wird da gearbeitet, wo andere Urlaub machen”.
Die Länge der “Workation” ist aber nicht genau definiert und kann auch von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten dauern. Die Dauer hängt von den individuellen Zielen und Bedürfnissen ab. Eine solide Internetverbindung ist hierbei mit das wichtigste.
Gesetzlicher Rahmen für Workation
Aufenthaltsdauer im Schengen-Raum (EU+)
Innerhalb des Schengen-Raums können EU-Bürger normalerweise bis zu 90 Tage in einem Zeitraum von 180 Tagen visumfrei verbringen. Nach Ablauf dieser 90 Tage muss man das Schengen-Gebiet verlassen.
Steuerrecht und 183-Tage-Regelungen
Die 183-Tage-Regelungen im Steuerrecht besagen, dass bei einem Aufenthalt von weniger als 183 Tagen in einem bestimmten Land normalerweise keine besondere steuerliche Verpflichtung besteht. Es ist wichtig, die spezifischen steuerlichen Regelungen des jeweiligen Landes zu überprüfen.
Sozialversicherungsrecht
Arbeitnehmer, die mindestens 25 % ihrer Arbeitszeit in Deutschland tätig sind, unterliegen der Sozialversicherungspflicht in Deutschland. Bei Workation im Ausland, die länger als drei Monate dauert und innerhalb der Europäischen Union liegt, fallen die Sozialversicherungsabgaben im Tätigkeitsland an.
Krankenversicherung
Für EU-Bürger im Schengen-Raum ist die Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) wichtig, um im Notfall medizinische Versorgung zu erhalten. Die EHIC deckt jedoch keine umfassende Gesundheitsversorgung oder medizinische Behandlungen ab, daher ist eine ergänzende Reisekrankenversicherung dringend empfohlen.
Motivation und Ziele
Vorher sollte geklärt sein, was das Ziel der Workation ist und was möchte ich eigentlich persönlich damit erreichen? Klar definierte Ziele, machen so die Erfahrung besser messbar. Und so schön diese Vorstellung des Arbeitens im “Paradies” auch ist, sollten einige Dinge gut durchdacht sein:
Die Reiseplanung
Entscheide, ob du alleine, mit Begleitung oder in einer Gruppe reisen möchtest. Überlege, welche Art von Erfahrungen du suchst und welche Orte dich interessieren.
Wo und wie möchte ich leben? (Unterkunft)
Wähle die Unterkunft, die am besten zu deinen Bedürfnissen passt (Hostel, Hotel, Airbnb, Co-Living-Space). Berücksichtige Annehmlichkeiten und Ausstattungen, die dir wichtig sind.
Was wäre die Arbeitsumgebung?
Entscheide, wo du arbeiten möchtest (Zuhause, Bibliothek, Co-Working-Space, Café). Definiere ideale Arbeitsbedingungen für maximale Produktivität und beachte auch möglichen Vorgaben des Arbeitgebers entsprechen, sodass es nicht zu negativen Erfahrungen auf der Arbeitgeber- oder auch Kundenseite kommt.
Persönliche Vorbereitung
Erstelle eine Essentials-List, die deine individuellen Bedürfnisse abdeckt (Technik, Ernährung, Kleidung, Sport, weitere Bedürfnisse).
Finanzielle Planung
Erstelle ein Budget für deine Workation, inklusive Unterkunft, Verpflegung und Freizeitaktivitäten. Stelle sicher, dass du über ausreichende finanzielle Mittel verfügst.
Tipp: Vielleicht kannst du sogar deine Wohnung untervermieten, sodass es zu keiner doppelten finanziellen Belastung kommt.
Flexibilität und Plananpassung
Verstehe, dass Flexibilität entscheidend ist. Plane, aber sei bereit, Pläne anzupassen, falls unvorhergesehene Umstände eintreten.
Ganz persönliche Vorteile
Die Organisationsangehörigen (Arbeitnehmer) profitieren von einer besseren Work-Life-Balance durch die Möglichkeit, Arbeit und Freizeit flexibel zu gestalten. Die geförderte Kreativität während dieser schafft Platz für neue Ideen, die den Arbeitsprozess und die Organisation insgesamt bereichern können. Die frische Umgebung und die inspirierenden Erfahrungen können dazu beitragen, kreative Blockaden zu überwinden.
Verbesserte mentale Gesundheit ist ein weiterer positiver Effekt. Die Möglichkeit, aus gewohnten Prozessen auszubrechen und diese zu hinterfragen, fördert nicht nur die berufliche Entwicklung, sondern trägt auch zur persönlichen Entfaltung bei.
Außerdem ergibt sich daraus heraus die Möglichkeit, soziale Isolation zu überwinden, insbesondere für Personen im Homeoffice. Durch den persönlichen Austausch und die gemeinsamen Aktivitäten während der Workation wird so auch die Teamdynamik gestärkt, sollten mehrere Kolleg:innen beschließen zusammen das Abenteuer anzutreten und so würde das Gemeinschaftsgefühl gefördert.
Inwiefern hilft es der Organisation?
Wer könnte nicht von einem motivierten und produktiven Teams profitieren, die von einem inspirierenden Arbeitsumfeld beeinflusst sind? Diese frische Perspektive kann zu kreativen Lösungen und innovativen Ansätzen führen.
Die Möglichkeit, trotz produktiver Arbeit, durch das Urlaubsumfeld und Freizeitaktivitäten sehr erfüllte Tage zu erleben, trägt zur allgemeinen Zufriedenheit der Mitarbeiter bei.
Ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit fördert nicht nur die mentale Gesundheit, sondern steigert auch die Motivation und Arbeitsmoral.
Nun für wen eignen sich Workation denn jetzt wirklich? Für alle Personen, die offen sind für Neues, sich gerne mit anderen austauschen und ein gutes Selbstmanagement haben. Kolleg:innen, die z.B. im Home-Office bereits gut zurechtkommen, sollten bei einer gut geplanten Workation in einer geeigneten Unterkunft ebenfalls keine Probleme haben. Also eigentlich alle! Die Selbstverantwortung und Flexibilität, die für eine erfolgreiche Workation erforderlich sind, sind Eigenschaften, die sich positiv auf die Arbeitsweise der Mitarbeiter auswirken können. Daher ist Workation nicht nur ein Instrument für individuelle Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch ein Potenzial für die Entwicklung einer innovativen und kollaborativen Organisationskultur.